Jede Stadt wird geformt von Besonderheiten: Eine Hafenstadt vom Wasser und durch die Begrenzung, die das Wasser ihr gibt, eine Stadt in den Bergen durch die sie umgebenden Berge, durch ihre Enge und Marburg durch seine steile Lage an der Lahn und durch die enorme Vielzahl der Treppen. Eine Hafenstadt prägt ihre Einwohner durch ihre Offenheit zum Meer, lässt sie anders denken.

Eine Bergstadt, als Handelszentrum, orientiert sich an den sie umgebenden Pässen und an den sie immer bedrückenden Bergen. Marburg prägt sich und seine Einwohner durch seine unzähligen Treppenstufen, denen jeder in der Stadt Wohnende ausgesetzt ist.

Das Treppensteigen verlangt von Menschen hohe Leistungen von unbewusster Konzentration und erzeugt einzigartige Erlebnisse. Das bedächtige Hochsteigen einer Treppe beschäftigt den Körper, so dass der Geist frei wird, um Gedanken nach zu hängen, zu entwickeln und auszudenken.

Wenn man dann oben ist, schaut man auf die Stadt, auf die vielen Dächer herunter, man sieht symbolisch auf seine eigenen, erbauten Gedankengebäude. Daher ist es überhaupt nicht verwunderlich, dass Marburg zu einem Hort von großen Geistern wurde. Den Treppen selbst und ihrem Beitrag zum Geistesleben seien diese Tafeln gewidmet.

Roland Albrecht

 

 

 

 

 

Dank an:
Hans Schohl
Karin Stichnothe-Botschafter
Ralf Rizschke
dem Kulturamt der Stadt Marburg

2003 © Roland Albrecht
kuratiert wurde das Kunstprojektes „hinauf, hinab, - dasselbe“ von Hans Schohl

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