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zeitsteinDas Geheimnis der Zeitsteine
und ihre Bedeutung in Leben von Hirten Völkern

 

Die Bedeutung, das Wesen der sogenannten Zeitsteine ist bis heute noch nicht gelöst. Diese Steine mit den rätselhaften Einritzungen sind, mit Ausnahme des Amerikanischenkontinent, auf der ganzen Welt zu finden. Das Fehlen der Zeitsteine in Amerika ist eine der großen ungelösten Rätseln der Wissenschaft für die Erforschung unserer Frühgeschichte. Diese fein, säuberlich geritzten Steine tauchen massenhaft in Kulturen auf die älter sind als die Besiedelung Amerikas. Warum die Möglichkeit mit Zeitsteinen umzugehen nicht mit auf diesen Kontinent genommen wurden ist völlig unklar und in seiner Einmaligkeit rätselhaft.

Die Zeitsteine weisen grundsätzliche auf halb sesshafte Hirtenvölker hin. Weder bei reinen Nomadenkulturen noch in urbanen, städtischen, Handwerkskulturen sind sie zu finden. Weder in den Stätten der ägyptischen Pharaonen, oder bei Ausgrabungen in den Zentren der Hochkulturen der Zweistromländer des Tigris und Euphrat und des zentralasiatischen Transoxanien bei den Flüssen Amu Darja (Oxus) und Syr Darja (Jakates), tauchen diese Steine auf, noch sind Ritzungen dieser Art zu entdeckt worden.

An den Rändern dieser Hochkulturen findet man die Zeitsteine, was darauf hindeutet, dass sie in Mischkulturen beheimatet waren. Mit dem unspezifischen weichen Begriff „Mischkulturen“ bezeichnet man z.B. niedergelassene Nomaden, meist Hirten Völker mit einem festen Standort, die ihre eigene Kultur bewarten und sich lange Zeit nicht von einer sog. Hochkultur assimilierten ließen.

Die linguistische Archäologie ist es noch nicht gelungen die Einritzungen als eine Schrift, oder Schrift ähnlich zu bestimmen. Um sie als Schrift zu bezeichnen fehlt eine einheitliche Struktur, aber dass sie zur Mitteilung von Informationen benutzt wurden ist gesicherte, da man sie bei Wohnstädten, in Häuser, Austritte oder Stallungen findet. An Kultstätten fehlen sie komplett, so dass man davon ausgehen kann, dass sie Mitteilungen des Alltags beinhalten. Einige Forscher wie das Forscher Team Ch. Gernhard und E. Rössler, Zentralasiatische Spezialisten, interpretieren die Zeitsteine als vorschriftliche Mittelungssteine, deren Anwendung parallel zur Schrift, Schriftentwicklung, weiter bestand und bis ins 19. Jhr. von Hirtenvölker benütz wurde.

Die Einritzungen zeigen, in ihrer Interpretation, die Stellungen der zu hütenden Herden an, sie sind eine Art Zeichnung, Aufzeichnungen, wie die Herden, z.B. Schafen in der Landschaft stehen. Die Steine wurden den Hirten mitgegeben damit sie wissen welches Gebiet schon beweidet wurde und welche noch nicht.

Dass die Steine von verschieden Menschen benützt und beschrieben wurden läst sich an den verschieden kräftigen Einritzungen ablesen.

Den Namen Zeitstein haben die Steine, weil man früher, davon ausging dass die Einritzungen ein Zeitvertreib von Hirten waren, dass sie eine Art Zeitaufzeichnung sein, wo die Hirten ihre Hüterzeit einritzen. Diese Interpretation wird heute nur noch von einigen Außenseiter vertreten, wie bei Esoterikern der Zeitstein oft als Kraftstein bezeichnet wird, aber es konnten bis heute, trotz intensiver Forschung, noch keine besondern Fähigkeiten des Steines festgestellt werden.

 

Literatur
Werner Linster, Vom Zeitstein zum Gaunerzinken, Berlin, 2005
Ernst Rössner / Christel Gernhard, Die Schrift entlang der Seidenstraße, Berlin, 2007
Ernst Rössner / Christel Gernhard, Die Hirten der Monglen, Berlin 2005
Cloria R. Gessner, Aufzeichnungen vor der Schrift, Lohra/Marburg, 2008
Frank Ratzhüber, Die Hirten, die Zeichen, die Zucht, München 1999